Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) in der Diözese Würzburg kritisiert die FDP-Landtagsfraktion für ihre Gesetzesinitiative zur Deregulierung des Bayerischen Ladenöffnungsgesetzes (BayLözG) auf das Schärfste. Laut Gesetzentwurf soll der Handel werktags zukünftig rund um die Uhr öffnen dürfen. Weiter sollen Geschäfte bis zu sechs Sonntage im Jahr öffnen dürfen. Für die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung stellt diese Gesetzesinitiative einen inakzeptablen Angriff auf den Gesundheitsschutz von Arbeitnehmern und den Sonntagsschutz dar.

Die FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag hat einen Gesetzentwurf zur Deregulierung des Bayerischen Ladenöffnungsgesetzes (BayLözG) eingebracht. Wie in Drucksache 18/1823 vom 02.05.2019 veröffentlicht (siehe https://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP18/Drucksachen/Basisdrucksachen/0000001500/0000001551.pdf) fordert die FDP im Bayerischen Landtag eine weitgehende Deregulierung des Handels. So sollen Geschäfte zukünftig rund um die Uhr öffnen dürfen. Zusätzlich sollen nach Genehmigung durch die Gemeinde bis zu sechs verkaufsoffene Sonntage möglich sein.

Harald Mantel, Vorsitzender des KAB-Diözesanverbands Würzburg, kritisiert die Gesetzesinitiative der FDP auf das Schärfste: „Medizinische Untersuchungen haben vielfach gezeigt, dass Schicht- und Nachtarbeit für Arbeitnehmer ungesund sind. So beeinflusst der Tag-Nacht-Rhythmus das Zusammenspiel verschiedener physiologischer Funktionen wie Blutdruck oder Körpertemperatur und des Verhalten. So haben beispielsweise auch Krebserkrankungen als eine mögliche gesundheitliche Folge von Schichtarbeit besondere Aufmerksamkeit in der Forschung erlangt."

Die weibliche Vorsitzende des Diözesanverbands der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung in der Diözese Würzburg, Hiltrud Altenhöfer ergänzt: „Gleichzeitig wirkt sich Schichtarbeit und Nachtarbeit negativ auf das Leben in den Familien aus. In unserer immer komplexer werdenden Welt braucht es eine Zeit, in der für möglichst viele Menschen gleichzeitig Feierabend ist. Wir fordern, dass Nachtarbeit auf das Minimum reduziert bleibt."

Besonders kritisiert die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung die weitere Aushöhlung des freien Sonntags. „Sonntagsöffnungen, als Reaktion auf den zunehmenden Onlinehandel, gehen in die falsche Richtung", ist Diakon Peter Hartlaub, Diözesanpräses der Würzburger KAB überzeugt. „Wir erinnern daran, dass der Sonntag als „Tag der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung" unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes steht", so Hartlaub weiter. „Auch in Zukunft soll der Sonntag für möglichst viele Menschen zur persönlichen Entfaltung frei bleiben", gibt sich Hartlaub kämpferisch.