KAB Ortsverband Rottendorf feierte 125 jähriges Bestehen

3mal musste die Feier pandemiebedingt verschoben werden: Nun konnte der KAB Ortsverband Rottendorf endlich sein 125 (+1) jähriges Jubiläum feiern.

Ein festlicher Gottesdienst in der Pfarrkirche mit dem leitenden Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Würzburg-Ost, Pater Fritz Vystrcil, stand am Beginn der Feierlichkeiten. Hierzu konnte der Ortspräses der KAB, Diakon Raban Hirschmann, die ehemaligen Pfarrer und Präsides der KAB, Pfarrer Siegfried Vogt und Pfarrer Gerhard Weber als Konzelebranten begrüßen. Die Predigt hielt der Diözesanpräses der KAB, Diakon Peter Hartlaub.

Pfarrer Arnold Seipel, Ortspfarrer und Präses in Rottendorf von 1992 bis 2007 und selbst ehemaliger Diözesanpräses musste sich gesundheitsbedingt entschuldigen, schickte aber ein sehr persönliches, ermutigendes Grußwort an KAB und Pfarrei, das am Beginn des Gottesdienstes verlesen wurde.

Im Festzug ging es unter der Begleitung von Blasmusik der Musikkapelle Rottendorf in den Festsaal im Marienheim, wo für die zahlreichen Besucher und Fahnenabordnungen der Ortvereine, Gruppierungen und benachbarter KAB-Ortsverbände ein feierlicher Empfang stattfand.

Der Sprecher des KAB-Leitungsteams, Burkhard Ott konnte zahlreiche Gäste begrüßen, darunter Bürgermeister Roland Schmitt, den Diözesanvorsitzenden der KAB, Robert Reisert, sowie Alexander Kolbow und Klaus Köhler von der Diözsangeschäftsstelle Würzburg.

Burkhard Ott gab einen Einblick in die wechselvolle Geschichte der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung in Rottendorf. Der heutige KAB-Ortsverband wurde 1896 gegründet, als "Katholischer Arbeiterverein" zur gegenseitigen Unterstützung der Mitglieder in wirtschaftlichen (Alters-)Sorgen sowie bei Sterbefällen. Die Gründung ist vor dem Hintergrund der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert zu sehen und verbindet sich mit der vom Mainzer Bischof Wilhelm von Ketteler und Papst Leo XIII. begründeten Katholischen Soziallehre. Diese tritt ein für einen existenzsichernden, gerechten Arbeitslohn, menschenwürdige Arbeitsbedingungen sowie gesetzliche und soziale Maßnahmen des Staates zum Schutz der Arbeiterschaft ein.

Ziele die vor 130 Jahren formuliert wurden und heute immer noch ihre Gültigkeit haben. Heute geht es um Themen wie den Schutz des Sonntags, um eine gerechte solidarische Altersversorgung und Steuergerechtigkeit. Schwerpunkt der Arbeit im Ortsverband ist vor allem die Familienarbeit, die seit den 70er Jahren vor allem von dem unvergessenen Mitgliederehepaar Maria und Günter Vetter begründet wurde. Die Aufbruchstimmung dieser Jahre hat deutlich nachgelassen. Viele Menschen scheuen ein dauerhaftes Engagement in Vereinen und Verbänden. Trotzdem zählt der Ortsverband heute noch ca. 170 Mitglieder und gehört zu den größten der Diözese.
In seinem Grußwort betonte der neu gewählte Diözesanvorsitzende Robert Reisert: Die KAB brauche Menschen, die sich engagieren und etwa für Familien und sozial Benachteiligte einsetzen. Die KAB sei "In Bewegung für Gerechtigkeit".

Weitere Grußworte sprachen Bürgermeister Roland Schmitt und der 3. Bürgermeister Bernd Horak als Vertreter für die Ortsvereine.

Langjährigen Mitglieder wurde für 40, 50 und sogar 60-jährige Mitgliedschaft in der KAB 2022 herzlich gedankt und mit Urkunden, Blumen und Anstecknadeln geehrt (Elisabeth Platzer - 40, Maria und Georg Pfeufer - 40, Dora Lutz - 40, Walburga Ebert - 50 und Rita Och - 60). Eine besondere Ehrung und Dank für sein 60-jährige Mitgliedschaft im Jahr 2021 wurde auch dem langjährigen Ortsvorsitzenden Adam Schiefer zuteil, der 38 Jahre lang den Ortsverband als 1. oder 2. Vorsitzender leitete und die Zahl der Mitglieder deutlich ausbaute.

 

Bilder: Wolfgang Färber