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Kabarettist Lutz von Rosenberg Lipinsky beim Kulturfrühling Werneck
Was ist Demokratie? Brauchen wir Demokratie? Diese und andere Fragen stellte der Hamburger Kabarettist Lutz von Rosenberg Lipinsky in seinem Programm „Demokratur oder die Wahl der Qual“ im Rahmen des Kulturfrühlings in Werneck.
Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Ortsverbände Werneck und der Stadt-/Kreisverband Schweinfurt hatte dazu eingeladen. Unterhaltsam, sprachgewandt und intelligent sorgt sich der studierte evangelische Theologe schon lange um die Gesellschaft. Schonungslos ging der Künstler in der fast voll besetzen Aula der Mittelschule mit der Politik aller Parteien ins Gericht. Er erklärte die Demokratie und überlegte vielleicht mal andere Regierungsformen zu probieren: „die schleichende Diktatur - bei mir zu Hause“. Zunächst habe er sie demokratisch gewählt und dann kämen die Kinder als Mehrheitsbeschaffer dazu, wie die FDP. Sehr bequem sei auch die Monarchie: „da muss man nichts tun“. Auch die Größe des Bundestages nahm er in den Blick:„wir sitzen bald alle im Parlament“ und „Überhangmandate haben sonst nur Männer über 50“. Bei jeder Wahl geben wir unsere Stimme ab und wundern uns, dass wir keine Stimme mehr haben.
Von Rosenberg Lipinsky kam zu dem Schluss, dass „unsere Demokratie immer noch ziemlich cool funktioniert“.
Auch über einen Abiturjahrgang zur Pandemiezeit wusste der Kabarettist eine Anekdote. Als während der Abschlussfeier der Schulleiter des Gymnasiums den Jahrgang als den bisher besten Jahrgang bezeichnete, konterte er als Elternvertreter damit, je weniger die Schüler die Schule besuchen, desto besser werden die Abiturnoten.
Im weiteren Programm kam von Rosenberg Lipinsky auf die Asylpolitik zu sprechen. Integration kommt aus dem Lateinischen „integrare und heißt erfrischen, erneuern“. Doch wir wollen, dass die Ankommenden unsere Lebensweise übernehmen.
Beim Thema Digitalisierung und der damit verbundenen totalen Preisgabe aller unserer Informationen im Netz, frei nach dem Motto „Wohnst du noch oder zeigst du dich schon?“, sorgte er sich um den Datenschutz.
Bezüglich der Klimakrise und des Klimawandels stellte der Künstler fest, dass wir vor 40 Jahren genauso weit waren wie jetzt, und den Ernst der Situation immer noch nicht begriffen haben.
Einblicke in sein Leben als Kabarettist auf Tournee gab Lutz von Rosenberg Lipinsky dem Publikum, das er mit Sarkasmus und Humor immer wieder zum Lachen brachte, als Zugabe.
Ein gelungener Kabarettabend, der zum Nachdenken über unsere Gesellschaft anregte.
