1 Millionen gegen TTIP / KAB-Vorsitzende attackiert Bundesregierung
Die KAB Deutschlands warnt vor einem Abkommen "mit kleinen Änderungen", wie es der SPD-Politiker Gabriel durchwinken lassen will. Erkämpfte Sozial- und Arbeitnehmerrechte würden durch die Interessen globaler Konzerne beseitigt. "Europa steht vor der Frage, ob sie einen Welthandel will, in der nicht der Mensch, sondern Konzerninteressen und Profitmaximierung im Mittelpunkt stehen", sagte Stieler-Hinz. Sie verweist darauf, dass die USA nur zwei von acht Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO ratifiziert haben. Gesetzliche Regelungen und die Selbstverwaltung von Ländern und Kommunen würden durch fragwürdige Schiedsgerichte nicht nur ausgehebelt, sondern mit Millionen-Forderungen sanktioniert. "Das Abkommen erleichtert es Konzernen, auf Kosten der Allgemeinheit Profite bei Wasserversorgung, Gesundheit und Bildung zu machen. Öffentliche Güter sollen den Profitinteressen der Konzerne geopfert werden", so Stieler-Hinz. Sie bezeichnete das Abkommen als "Anschlag auf die Demokratie und Entmachtung der Politik".
Freihandel gefährdet Mittelstand
Als Märchen bezeichnete Stieler-Hinz Gabriels Annahme, dass Millionen von Arbeitsplätzen entstehen würden. "Besonders der Mittelstand in Deutschland, das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, wird durch die beiden Freihandelsabkommen in Schieflage geraten", erklärte die KAB-Bundesvorsitzende. Wirtschaftsminister Gabriel setze mit dem Freihandelsabkommen auf ein quantitatives statt auf ein qualitatives Wachstum. Die Freihandelsabkommen gefährden Umwelt und Klima und nehmen zukünftigen Generationen demokratische und wirtschaftliche Gestaltungsmöglichkeiten. „Was wir brauchen ist eine gerechte und solidarische Wirtschaftsordnung, die die Bedürfnisse der Armen und Ausgeschlossenen, die Rechte der arbeitenden Menschen und die Bewahrung der Schöpfung in den Mittelpunkt stellt! Das Transatlantische Freihandelsabkommen steht dem unvereinbar entgegen!" Stieler-Hinz fordert Gabriel auf, Wirtschaft zu gestalten, statt sich hinter angeblichen Sachzwängen und den Interessen multinationaler Konzerne zu verstecken. "Wir werden weiter zum Widerstand gegen die geplanten Freihandelsabkommen aufrufen, damit gut wirtschaften möglich ist", so Stieler-Hinz.
Die Diözesanleitung der KAB in Würzburg teilt die Einschätzungen der KAB Deutschland - sie hatte sich zu diesem Thema bereits am 26.09.2014 die Landtagspolitikerin Kerstin Celina von den GRÜNEN eingeladen.