Corona in Afrika
Über WhatsApp-Botschaften engagiert sich eine Projektgruppe für die Bewältigung der Corona-Pandemie im Partnerland Tansania.
Im April wollte sich unter dem Motto "Twende Tansania - Auf gehts Tansania" eine Gruppe von interessierten Menschen treffen, um die Partnerschaft von KAB im Bistum Würzburg und VUWAWA im Bistum Mbinga / Tansania zu entwickeln. Doch dann kam Corona. Kurzerhand traf man sich in Videokonferenzen und natürlich war die erste Frage: Was macht Corona in Tansania?
Es war Dr. Bernd Köhler vom Missionsärztlichen Institut, der die ersten Informationen aus erster Hand übermittelte:
- Das Virus ist im Land und es gibt Opfer.
- Die Regierung empfahl soziale Distanz und kontrollierte die Reisetätigkeiten. Einreisende müssen zwei Wochen in Quarantäne.
- Die Schulen und Universitäten wurden für einige Wochen geschlossen.
- Die Katholische Kirche erhöhte die Anzahl an Gottesdiensten und empfahl mehr Abstand zwischen den Besuchern. Der Präsident empfahl das Beten und lies verlauten, dass das Virus in Gotteshäusern nicht übertragen werden kann.
- Das Gesundheitssystem kennt sich mit Viruslagen aus und kann gut mit Separierung umgehen. Die technische Ausstattung zur aktiven Behandlung ist aber sehr begrenzt.
- Die Bevölkerung kann das Virus nicht einschätzen und ist weitgehend abhängig davon, sich im öffentlichen Raum zu bewegen.
Auch Fr. Wittney Ngahi, der VUWAWA-Präses aus Mbinga, berichtete in einer Liveschaltung, dass die Bevölkerung zum Teil sehr besorgt aber auch sehr pragmatisch im Umgang ist. Das tägliche Leben geht der trotz der Sorgen weiter, weil es weiter gehen muss. Auch die Schulen und Universitäten wurden bald wieder geöffnet. Der Präsident hat Tansania für Corona-Frei erklärt und die Testung der Bevölkerung ausgesetzt.
Die KAB-Gruppe aus Deutschland hat daraufhin WhatsApp-Botschaften entwickelt, die den Kontakten in Tansania übermittelt wurde. Sie sollten Kontakt herstellen, zur Vorsicht mit dem Virus animieren und animieren, selbst Geschichten aus dem Alltag nach Deutschland zu schicken. Hier ist man gespannt, wie das Echo ausfällt. Aktuell berichtet Fr. Ngahi dazu, dass das Leben in Mbinga ganz normal weiter geht und keine erhöhte Krankheits- oder Todesgefahr erkennbar ist.
Tatsächlich hat sich augescheinlich die Infektions- und Sterberate in dem subtropischen Land kaum erhöht. Vielleicht ist das freilich der fehlenden Erfassung geschuldet? Vielleicht ist doch das Klima weniger virusverträglich? Vielleicht ist es die Tatsache, dass das Leben weitgehend im Freien stattfindet? Vielleicht ist die Grundgesundheit der jungen Bevölkerung besser? Vielleicht kommt das dicke Ende noch?