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Innovationsverdächtig

10. April 2021
Bild: Screenshoot MainEcho Online vom 08.04.2021

Das ehrenamtliche Engagement leidet in der Pandemie und viele Organisationen gehen davon aus, dass nach der Pandemie nichts mehr wird wie vorher. Auch in Kirchen und Verbänden, nicht zuletzt in der KAB gibt es diese Wahrnehmung. Die KAB-Initiative sozial & gerecht geht deshalb neue Wege und bekommt dafür interessante Kommentare aus der Vielfalt der Gesellschaft.

"Die Open-Sozial ist eine Möglichkeit die Demokratie vor Ort zu stärken.“ - so notiert Pat Christ im Main-Echo vom Freitag, den 9. April die Aussage eines Bürgers, der sich eigentlich aus dem Engagement verabschiedet hat. Sogar aus der Kirche ist der ehemalige Ministrant ausgetreten: "Dass die KAB Motor der »Open-Sozial« ist, gibt er zu, ließ ihn lange darüber nachdenken, ob er die Einladung zur Beteiligung an der Veranstaltung wirklich annehmen sollte. Denn eigentlich möchte er mit der Institution Kirche nichts mehr zu tun haben. Am Ende überwog jedoch die Neugier: »So habe ich mich angemeldet.«"

Hintergrund ist, dass dieser Bürger Post vom Bürgermeister bekommen hat. So wie 1.250 weitere Bürgerinnen und Bürger im Landkreis wurde er zufällig ausgewählt. Als zuständiger Bürgermeister hat ihn Jürgen Reinhard (Bürgermeister von Niedernberg und Vorsitzender des Gemeindetages im Landkreis Miltenberg) angeschrieben und auf die Open-Sozial aufmerksam gemacht. Mit diesem demokratisierten Verfahren geht die Ansprache deutlich über die tradierten Wege von Verband und Kirche hinaus. Es besteht zumindest die Chance mehr und auch neue Menschen für das soziale Engagement zu werben. Ein Anliegen das nach der Pandemie mindestens so wichtig ist wie vorher.

Die Idee der Zufallsauswahl wird in der Diskussion um mehr Bürgerbeteiligung seit langem vorgetragen. Der Deutsche Bundestag hat 2019 erstmals dieses Verfahren zur Einrichtung eines "Bürgerrates" genutzt und gute Erfahrungen damit gemacht. Nun findet es im Landkreis Miltenberg flächendeckend zur Aktivierung von sozialem Engagement statt. Dabei wird es auch von erfahrenen Ehrenamtlichen unterstützt. Die Vorsitzende des Geschichtsvereins in Niedernberg bringt es auf den Punkt, wenn sie sagt: "Ich denke, das gegenseitige Vernetzen ist eine sehr wichtige Ressource, die sicher zu Synergien führen wird."

Auch falsche Informationen sind im Umlauf

Einen Haken hat die Berichterstattung: Der Artikel legt nahe, dass man an der Open-Sozial nur teilnehmen kann, wenn man bei der Zufallsauswahl dabei ist und Post vom Bürgermeister bekommt. Das stimmt nicht. Jeder und jede kann sich unabhängig von diesem Verfahren anmelden und mitmachen. Auch die angeschriebenen Bürger müssen dies tun und immer gilt: Wer zuerst dabei ist, hat einen Platz: Hier geht's zur Anmeldung.

Hier geht's zu weiterführenden Infos.

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