KAB Bayern: Rechtsextremismus mit dem Christentum unvereinbar
Die Landesversammlung der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Bayern hat sich mit einem Positionspapier klar gegen rechts, gegen jede Zusammenarbeit mit rechtsextremen Parteien ausgesprochen. Der Verband sorgt sich um eine Verrohung der politischen Kultur.
Nein zu rechtsextremen Positionen
München, 04.12.2023. Die Landesversammlung der KAB Bayern hat ihr „Nein“ zu rechtsextremen Positionen und Gedankengut mit einem Positionspapier bekräftigt. Vorstand und Delegierte aus den bayerischen Diözesanverbänden verabschiedeten das Papier am 25.11.2023 einstimmig. Es nimmt unter anderem Bezug auf den während der NS-Zeit getöteten Verbandsmärtyrer Nikolaus Groß. Mit Parteien der Ausgrenzung und Menschenverachtung wie der AfD dürfe es keine Zusammenarbeit geben. Die Verrohung der politischen Kultur, wie sie im bayerischen Landtagswahlkampf zu sehen war, betrachtet die KAB Bayern mit großer Sorge.
AfD weder demokratisch noch christlich
„Die AfD ist weder demokratisch, nur weil sie demokratisch gewählt wurde, noch ist sie christlich, nur weil sie sich auf das Christentum beruft. Das wollten wir mit unserem Beschluss nochmals deutlich machen“, erklärt Regina Soremba-Böxkes, Landesvorsitzende der KAB Bayern. „Außerdem wollten wir in Bezug auf den bayerischen Landtagswahlkampf noch einmal klarstellen: Die öffentliche Dämonisierung von Positionen demokratischer Parteien ist hoch gefährlich. Am Ende verlieren alle demokratischen Parteien. Gewinner sind nur die Extremisten.“
„Christentum und Rechtsextremismus, auch Rechtspopulismus, schließen sich gegenseitig aus“, ergänzt Landespräses Michael Wagner. „Deshalb kann es mit rechtsextremen Parteien niemals eine Zusammenarbeit geben. Wir wollen uns als Verband aber sehr genau mit ihren Strukturen und Agitationsmethoden auseinandersetzen und diese sichtbar machen. Das sehen wir als Teil unseres politischen Bildungsauftrags an.“
In der NS-Zeit hatte die KAB zahlreiche Opfer zu beklagen. Der Selige Nikolaus Groß sah schon während seiner publizistischen Tätigkeit den Nationalsozialismus zu „fundamentalen Wahrheiten des Christentums in schroffem Gegensatz“. Nach dem 20. Juli 1944 wurde er verhaftet und am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Deutschlandweit gilt in der KAB ein Unvereinbarkeitsbeschluss mit der AfD. Der KAB-Bundesausschuss hat bereits im März 2017 entschieden, dass Mitglieder oder Vertreter:innen der AfD bei öffentlichen Veranstaltungen der KAB nicht beteiligt werden.
Hier das Positionspapier zum Download.