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Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung hat bei einem Gespräch mit Bundesratspräsident Bodo Ramelow darauf aufmerksam gemacht, dass der arbeitsfreie Sonntag auch in Zukunft geschützt werden muss. Aufgrund der Corona-Pandemie fand das Gespräch von Ramelow und den rund 40 KAB-Vertreterinnen und Vertretern vor der Thüringischen Staatskanzlei in Erfurt unter freiem Himmel statt. An dem Gespräch nahmen auch vier Verantwortliche aus dem KAB-Diözesanverband Würzburg teil. Im Beisein von Bundesratspräsident Ramelow wurde vor der Thüringischen Staatskanzlei die 50 Quadratmeter große Sonntags-Picknickdecke aus dem KAB-Diözesanverband Würzburg ausgebreitet. Die Picknickdecke wurde während des Aktionsjahres 1.700 Jahre arbeitsfreier Sonntag von Ehrenamtlichen in der KAB als Sinnbild für den freien Sonntag gestaltet.

Bundesratspräsident Ramelow steht als bekennender Christ und Gewerkschafter an der Seite der Sonntagsschützer. In dem Gespräch mit der KAB macht er deutlich: „Eine Welt ohne Sonntag würde bedeuten, dass jeder Tag Alltag ist und in dieser Welt möchte ich nicht leben“. Außerdem stellte er fest: „Wir müssen die Menschen wieder darauf aufmerksam machen, was sie alles für selbstverständlich halten. Der arbeitsfreie Sonntag ist keine Selbstverständlichkeit. Daran wird gebohrt“. Für laute Lacher sorgte Ramelow, als er auf die Frage einer Journalistin nach seiner persönlichen Sonntagsbeschäftigung mit „Chillen!“ antwortete. Dann führte er dazu aus, dass er es genießt, wenn er nach dem Sonntagsgottesdienst mit seinem Hund in Ruhe im Wald spazieren gehen kann

 

Bei einer Podiumsdiskussion am Vormittag machte der Leiter des Katholischen Büros in Thüringen, Dr. Claudio Kullmann, deutlich, dass auch die Haltung der Katholischen Kirche keinesfalls immer einheitlich und eindeutig sei. „Zwischen den verschiedenen Katholischen Büros war die Diskussion sehr intensiv“, erklärte Dr. Kullmann im Gespräch mit den KAB-Vertreterinnen und Vertretern. Er selbst vertrat die Auffassung, dass die Corona-Pandemie sich nicht als Grund für die Ausweitung der Sonntagsarbeit eignen würde. „Aber es gab auch Kollegen, die in dieser Frage eine andere Meinung vertraten“, so Dr. Kullmann weiter. Deshalb forderte Dr. Kullmann die Vertreter der KAB dazu auf, sich aktiv bei den Katholischen Büros für den Schutz des arbeitsfreien Sonntags einzusetzen.

 

Gaby Walter aus Egenhausen (Landkreis Schweinfurt) näht bundesweit größte Sonntags-Picknickdecke

 

Stolz zeigen sich die vier Vertreterinnen und Vertreter der KAB aus der Diözese Würzburg. Mit rund 1.000 Patchworkteilen und 50 Quadratmetern haben sie die bundesweit größte Sonntags-Picknickdecke nach Erfurt mitgebracht. Teil der Würzburger Delegation ist auch Gaby Walter (KAB Egenhausen, Landkreis Schweinfurt). Die Pflegefachkraft aus dem Landkreis Schweinfurt setzt sich in der KAB aktiv für den Schutz des Sonntags ein und nähte alle Picknickdeckenteile mit ihrer Nähmaschine in wochenlanger Detailarbeit zusammen. „Mir war es wichtig, dass wir mit der Sonntags-Picknickdecke ein öffentliches Zeichen für den Sonntagsschutz setzen. Ich freue mich, dass unsere Decke eine so große Öffentlichkeitswirkung erzeugt und sogar beim Präsidenten des Bundesrats mit dabei ist“, so Gaby Walter.

 

KAB-Diözesanverband Würzburg im Gespräch mit Bischof Dr. Franz Jung

 

Am 17. März 2022 stellt sich der am 2. Oktober 2021 neu gewählte KAB-Diözesanvorstand bei Bischof Dr. Jung vor. Bei dem Gespräch wollen Theresia Erdmann (KAB Obernau, KAB Stadt- und Kreisverband Aschaffenburg), Robert Reisert (KAB Hörstein, KAB Stadt- und Kreisverband Aschaffenburg) und Diakon Peter Hartlaub (KAB-Diözesanverband) auch auf die Bedeutung des Schutzes des arbeitsfreien Sonntags hinweisen. „Das Eintreten für den Sonntagsschutz ist eine der Bastionen, in denen wir als Kirche große Glaubwürdigkeit haben“, ist der KAB Diözesanvorsitzende Robert Reisert überzeugt.

 

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