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„Suchet der Stadt Bestes“ war der Leitsatz des ökumenischen Kreuzwegs der Arbeit 2024.
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, evangelische und katholische Christinnen und Christen trafen sich am Montag in der Karwoche auf dem Marktplatz in Schweinfurt um gemeinsam unter Geleit der Schweinfurter Polizei durch Schweinfurts Straßen zu ziehen.

Seit mehr als 20 Jahren tragen Ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem kirchlichen Dienst der Arbeitswelt (KDA), der Aktionsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (afa), der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und der Betriebsseelsorge Themen und Probleme in der Arbeitswelt in die Öffentlichkeit, wie der Vorsitzende des KAB Stadt- und Kreisverbandes Günter Webert deutlich machte. Sie gehen auf die Straße für Menschen, die in der Arbeitswelt Situationen des Leides und des Kreuzes erfahren. Sie fordern auf, eine lebenswerte Zukunft für die Stadt Schweinfurt zu gestalten.
Musikalisch begleitet wurde die Gruppe auf dem Kreuzweg mit vier Stationen vom Evangelischen Posaunenchor.

SOS Kugellagerstadt

An der ersten Station am Zeughaus wurde die Transformation der Industrie und die damit verbundene Unsicherheit in den Blick genommen. Die Industrie steht in Stadt und Region vor großen Herausforderungen. Viele Arbeitsplätze sind durch die Transformation hin zur Elektromobilität, durch die Verlagerung der Produktion, durch die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung, durch die hohen Energiepreise und den Fachkräftemangel vom Wegfall bedroht. „Suchet der Stadt Bestes“ Es braucht eine gemeinsame Kraftanstrengung um möglichst viele Industriearbeitsplätze in Schweinfurt zu halten und so der Region eine Perspektive für Arbeit und Leben zu geben.

Leerstände in der Innenstadt

Die Situation im Einzelhandel und der in Schweinfurt deutlich sichtbare Leerstand in der Innenstadt - momentan der Leerstand von 50 Ladengeschäften - waren Thema der zweiten Station vor dem Gebäude Galeria Kaufhof. Es wurde erinnert, dass dieses Einkaufszentrum nach fast 60 Jahren im Januar geschlossen wurde und dass immer noch nicht alle Beschäftigten einen neuen Arbeitsplatz gefunden haben. Das leere Kaufhaus ist ein Bild für viele Wirtschafts- und Lebensbereiche, die lebensnotwendig sind. „Suchet der Stadt Bestes“ Dieses Haus könnte wieder zu einem hoffnungsvollen Zeichen für die Region werden, als Beschäftigungsort, als guter Arbeitgeber, als Ort der Begegnung und eines friedvollen Zusammenlebens.

Bildung in Gefahr

Der Personalmangel im Bereich der Bildung und Erziehung war Thema an der Friedrich-Rückert-Schule. Das Menschenrecht Bildung ist in Gefahr. Die Qualität der Bildung ist ungleich verteilt, da es an Personal und Ausstattung fehlt. Die Konsequenzen dieser Bildungsungerechtigkeit trägt die gesamte Gesellschaft, weil es an qualifiziertem Personal fehlt. Der Mangel an Arbeits- und Fachkräften ist die größte Gefahr für unseren zukünftigen Wohlstand.

Hoffnung in schwierigen Zeiten

Bei der letzten Station vor der Gustaph-Adolph-Kirche, wurden die Aspekte Hoffnung, Zukunft und Vertrauen durch die Auferstehung Jesus, trotz aller Sorgen und Befürchtungen, in den Vordergrund gestellt. Es wurde aufgezeigt, dass die Zukunft in Gottes Händen liegt und nicht Resignation, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit unser Leben bestimmen. Ein Zeichen der österlichen Hoffnung und Zuversicht war eine Karte mit Blumensamen als give away am Ende des Kreuzwegs.

Zum gemütlichen Beisammensein bei einer Tasse Tee und guten Gesprächen trafen sich der Großteil der TeilnehmerInnen im evangelischen Gemeindesaal.

 

Ein herzliches Dankeschön an alle Vorbereitenden, an die Polizei, an den evangelischen Posaunenchor!

 

 Fotos: G.Walter, B.Mantel, G.Webert, S.Tonn

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