Gute Arbeit fair teilen
Für eine menschenwürdige und gerechte Gesellschaft ist „Gute Arbeit für alle“ eine grundlegende Voraussetzung. Billigjobs und ein ausufernder Niedriglohnbereich sind ein Angriff auf die Würde der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Trotz Vollzeitarbeit reicht für immer mehr Arbeitnehmer(innen) der Lohn nicht aus, um sich und ihre Familie ernähren zu können. Unwürdige Dumpinglöhne sind kontraproduktiv für eine funktionierende Binnenwirtschaft und zementieren die Spaltung der Gesellschaft und sind eine direkte Gefährdung der Demokratie und des sozialen Rechtsstaates.
Gute Arbeit
braucht eine existenzsichernde Lohnuntergrenze von 9,20 Euro pro Stunde.
„Gute Arbeit in einer sozial gerechten Gesellschaft bedeutet, dass Arbeit nicht die Gesellschaft spaltet in Erwerbstätige und Erwerbsarbeitslose.“ so Hermine Lang, Diözesanvorsitzende. „Die anhaltende Massenarbeitslosigkeit ist ein gesellschaftspolitischer Skandal.“ Es erschrecke zudem, dass Deutschland mittlerweile den größten Niedriglohnsektor in den Industrieländern habe.
„Gute Arbeit fair teilen“
muss das Gebot einer aktiven Arbeitsmarktpolitik sein.
Die KAB setzt sich dafür ein, dass der Sonntag arbeitsfrei bleibt. „In allen Teilen der Diözese wurden dazu verstärkt in den vergangenen Monaten regionale Allianzen für den freien Sonntag gegründet, bei denen die KAB oft federführend aktiv ist.“ betont Dr. Michael Wahler, Diözöesanvorsitzender.
Eine weitere Forderung der KAB sei es, die wöchentliche Arbeitszeit deutlich auf eine 30-Stunden-Woche zu verkürzen und die Pflege-, Erziehungs- und Bildungsarbeit auszubauen. Ziel muss es sein, dass durch die sozial gerechte Verteilung von häuslichen, erwerbsorientierten und gemeinwohlorientierten Tätigkeiten eine Gesellschaft wächst, in der Gute Arbeit für alle möglich ist.
Wahler mahnt an, dass die Zunahme der Wochenarbeitszeit in vielen Wirtschaftsbranchen und im öffentlichen Sektor den Abbau der Arbeitslosigkeit verhindert und zur Überproduktion in vielen Branchen und letztendlich zur Wirtschaftskrise geführt hat.
Gute Arbeit
braucht nachhaltiges Wirtschaften statt Überproduktion und Dumpingpreisen
„Die KAB fordert daher die Wirtschaft und die Gewerkschaften auf, Arbeitszeitmodelle an den Bedürfnissen der Beschäftigten und des Gemeinwohls zu entwickeln.“ hält Peter Hartlaub, KAB Diözesanpräses fest.
Die Bundesregierung ist aufgerufen, die Rahmenbedingungen für „Gute Arbeit für alle“ bereitzustellen. Nicht zuletzt ruft die KAB die Mitarbeiter(innen) selbst auf, sich stärker für ihre Rechte zu organisieren und einzusetzen, damit „Gute Arbeit für alle“ an jedem Arbeitsplatz möglich ist. Der KAB Diözesanverband Würzburg unterstützt auch weiterhin Betriebe bei der Neugründung von Betriebsräten und schult sie für ihre tägliche, verantwortungsvolle Arbeit.
Würzburg, den 30. April 2010
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