Die Verheißung Gottes ernst nehmen
Würzburg (POW) Mit rund 400 Handwerkern und anderen Arbeitnehmern hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Donnerstagabend, 7. Juli, im Kiliansdom einen Pontifikalgottesdienst gefeiert. Beim Kiliani-Tag der Handwerker und Arbeitnehmer waren auch zahlreiche Fahnenabordnungen präsent, unter anderem von den Kolpingsfamilien und Katholischen Arbeitnehmer-Bewegungen (KAB) des Bistums.
In seiner Predigt lobte Bischof Hofmann, dass die Lage für die Handwerker und Arbeitnehmer derzeit durchweg gut sei. „Selbst die vielen offenen Stellen für Auszubildende signalisieren Prosperität und Zukunft.“ Doch gebe es auch viele Herausforderungen, wie Zeit- und Leistungsdruck, gnadenloser Wettbewerb und die Schöpfungsverpflichtung. Den Menschen sei die Schöpfung Gottes anvertraut worden. „Es geht dabei nie nur um die sichtbare Schöpfung, um unseren Planeten, sondern auch um das Reich Gottes“, betonte der Bischof.
Gerade der Zeit- und Leistungsdruck in Schule und Wirtschaft würde sich negativ auf Familien auswirken. „Zum Beispiel werden Verkäuferinnen bei erweiterten Ladenöffnungszeiten ihren Familien entzogen. Viele Überstunden halten auch die Väter von ihren Familien fern“, kritisierte Bischof Hofmann. Auch durch den Druck in den Schulen bleibe den Kindern oftmals wenig Zeit zu zweckfreiem Spielen in und mit der Familie. Er zitierte Papst Franziskus: „Dieser Mangel an Vorbildern, an Zeugnissen, dieser Mangel an Großeltern, an Vätern, die fähig sind, von Träumen zu erzählen, erlaubt der jungen Generation nicht, Visionen zu haben.“ Zusätzlich trügen Konkurrenzkämpfe und Finanzdruck zu den Stresssituationen in Betrieben bei. Deshalb betonte der Bischof: „Auch in Konkurrenz zueinander stehende Firmen dürfen nicht zu unredlichen Mitteln greifen und damit andere übervorteilen.“ Zusätzlich forderte er einen gleichen angemessenen Lohn. „Leistung muss entsprechend vergütet werden.“
Bei all diesen Herausforderungen dürfe aber nicht der Blick auf die Schöpfungsverantwortung der Menschen verloren gehen. „Das fängt beim Abbau der Bodenschätze an und hört bei der nicht artgerechten Haltung der Tiere auf“, erklärte Bischof Hofmann. Es sei nie verkehrt, in der Heiligen Schrift Rat zu holen und die Verheißung Gottes ernst zu nehmen.
Bei den Fürbitten trugen junge Handwerker verschiedene Gegenstände in den Altarraum, um ihre Bitten zu symbolisieren. Mit einem Fallschirm baten sie um den Schutz ihrer Familien, mit einem Kalender, auf dem die Sonntage besonders hervorgehoben waren, hofften sie darauf, das Bewusstsein und Engagement für arbeitsfreie Sonntage zu steigern. Ein Globus stand für die immer weiter wachsende weltweite Vernetzung und das Bemühen um Frieden und Gerechtigkeit auf der Welt.
Bei einer anschließenden Begegnung auf dem Kiliansplatz nutzten viele Gläubige die Gelegenheit, sich zu stärken und mit Bischof Hofmann ins Gespräch zu kommen. Rosalina und Heinz Leipold aus Höchberg waren schon oft bei Kiliani zu Gast: „Uns gefällt das Zusammensein einfach gut. Auch unsere Töchter waren schon oft hier.“ Das Programm und die ganze Aufmachung sei einfach jedes Jahr toll, lobten Armin Schott und Oswald Nuss von der KAB Bergtheim den Kiliani-Tag der Handwerker. Auch Hildegard und Gerhard Mark aus Marktbreit begleiteten ihren Bannerträger der Kolpingsfamilie zum wiederholten Mal zum Gottesdienst. „Wir sind eigentlich seit Anfang an bei Kiliani dabei. Wir gehören einfach dazu.“
as (POW)
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