BERICHT LONDONFAHRT KAB-KREISVERBAND SCHWEINFURT-LAND 2015
Bei einem Vorbereitungstreffen wurden dann schon die Englischkenntnisse der Teilnehmer/innen genau geprüft – Kurzprogramm und Dinner-Ablauf waren nur in der Sprache Großbritanniens ausgelegt. Und dann ging es am Montag, den 12. April, in aller Herrgottsfrühe los – nämlich um 5.00 h.
Die 27 Mitreisenden waren alle extrem pünktlich; der große Bus mit 54 Plätzen reichte sogar für ein Nickerchen im Querformat. Unser Fahrer war welterfahren (da er bisher meist als Privatfahrer für wohlhabende Amerikaner und Scheichs tätig war) und sprach perfekt englisch – eine wesentliche Erleichterung für den Reiseleiter.
Wie vergingen dann die fünf Tage?
Der Montag war für die Hinfahrt bestimmt. Über Frankfurt, Köln und Brüssel fuhren wir nach Calais. Das Wetter war – wie alle Tage – frühlingshaft, d.h. kein Regen und Temperaturen bis 23°C. Am späten Vormittag gab es zur Einstimmung auf England britisches Gebäck und Sherry-Cream. Vor der Auffahrt auf die Fähre sahen wir eine Vielzahl von Behausungen am Straßenrand; das waren Flüchtlinge, die immer wieder versuchen, nach Großbritannien zu gelangen, so dass wieder strenge Personenkontrollen durchgeführt wurden. Bereits um 18.00 h erreichten wir unser Hotel im südöstlichen Stadtteil Deptford (nahe Greenwich) – ein erst vor einigen Jahren in ein älteres Haus eingebautes sehr modernes Hotel der Mercure-Kette. Und so hatten wir genügend Zeit für den Check-in und alle konnten sich in der näheren Umgebung eine Gelegenheit zum Abendessen suchen. Und – das zweite Wunder (nach dem Wetter) geschah: alle auf der ganzen Reise besuchten Lokale waren ordentlich bis sehr gut – ein gewaltiger Unterschied zu meinem letzten Aufenthalt in London kurz vor der Jahrtausendwende.
Am Dienstag trafen wir pünktlich unseren Führer, der aus Basel stammte, jedoch schon 40 Jahre in London lebte. Trotz des starken Berufsverkehrs schaffte es unser Fahrer, in einer Dreiviertelstunde die westlichen Stadtteile Londons zu erreichen und in einer Rundfahrt die wesentlichsten Gebäude, Parks und Plätze uns näherzubringen. Dann stiegen wir aus und machten einen Rundgang vom Buckingham Palace über die „Mall“ (eine der wenigen breiten Straßen in ganz London) bis zum Trafalgar Square; zwischenzeitlich konnten wir den Wachwechsel der Garde beobachten. In der bekannten Konzertkirche „St. Martins in the Fields“ konnten wir uns an einem (kostenlosen) Lunchtime-Concert erfreuen, um dann auf privater Basis den Nachmittag zu verbringen. Um 17.00 h war dann das nächste Highlight: wir nahmen am Evensong, dem Abendgebet der anglikanischen Kirche, in der Westminster Abbey teil (was auch unseren Geldbeutel schonte). Danach noch eine Bootsfahrt auf der Themse – von den Houses of Parliament bis zum Tower of London – und mit dem Bus zurück in unser Hotel. Dinner siehe oben!
Mittwoch – Besuch der City of London mit unzähligen Hochhäusern und ebenso unzähligen Bankern – es wurde einem fast schon schwarz vor Augen! Auffallend: man sieht in der City, aber auch in den westlichen Nobelvororten Kensington, Chelsea, u.a. fast keine Menschen mit afrikanischen oder asiatischen Wurzeln, obwohl doch mehrere Millionen im Großraum London wohnen. Lediglich aus den Küchen der zahlreichen Restaurants schaute oft ein indisches Gesicht heraus – und vermutlich am Abend dann viele farbige Menschen als Putzhilfen usw. Vielleicht gefallen ihnen auch nicht die ca. 25000 Kameras, mit denen die City überwacht wird. Wir machten dann wieder einen Rundgang, der uns auf schmalen Gassen durch die Inns of Courts führte; das sind uralte Höfe mit zahlreichen Gebäuden und Gärten für verschiedene Zusamenschlüsse von Rechtsanwälten. Danach blieb wieder ein freier Nachmittag – bis wir um 17.00 h den Evensong in der St. Pauls Cathedral mitfeierten und sogar im Chor Platz nehmen durften; auf der Rückseite des jeweiligen Sitzes standen dann Namen von Weihbischöfen, Archidiakonen und Domkapitularen – eine recht angenehme Erfahrung für die ganze Gruppe. Erneut wartete der Bus – und wir beendeten den Tag mit dem Abendessen (wie gehabt). Für viele noch wichtig: das Fussballspiel Porto – FC Bayern!
Am Donnerstag galt es, von London Abschied zu nehmen – wir fuhren nach Windsor, wo etliche Teilnehmer/innen das Schloss von Queen Elizabeth II in Teilen besichtigen konnten. Dann ging es auf Autobahnen nördlich um London herum nach Harwich an der Südostküste Englands, wo wir auf die Fähre nach Hoek van Holland warteten – und warteten – und… Doch wir lernten dabei auch englische Gastfreundschaft kennen: als sich unser großer Bus in der kleinen Stadt Harwich „verfranste“, fuhr eine Engländerin uns ein ganzes Stück mit ihrem Pkw voraus. Als dann die Fähre kam, wurden erst alle Lkw eingeladen – und wir schafften es dann noch, um 22.00 h ein sehr gutes Menu zu uns zu nehmen. Dafür war die Nordsee sehr ruhig – und alle konnten beruhigt schlafen.
Freitag, den 16. April, 7.00 h: Frühstück und Check-out – und dann eine gemütliche Heimfahrt über Arnhem, Köln und Frankfurt. Um 18.00 h genossen wir noch ein „fränkisches Abendessen“ in Würzburg – und waren nach einem sehr herzlichen Dank an unseren Fahrer rechtzeitig wieder zu Hause.
Fazit: London ist eine interessante, aber verkehrstechnisch chaotische Stadt, die einen Besuch wert ist, soweit er nicht den Geldbeutel zu stark strapaziert. Denn da ist zum einen der Wechselkurs zum Britischen Pfund – und zum anderen die hohen Lebenshaltungskosten in dieser Megastadt – von den unbezahlbaren Mieten ganz zu schweigen. Und wir Schweinfurter sind halt doch besonders sparsam: mir ist auf dieser Reise eingefallen, warum das so ist. Dafür sorgt eine Anomalie in der Schweinfurter DNA – das sogenannte „Steigerwald-Gen“! Für alle Nicht-Schweinfurter: Im schönen Steigerwald sind die Teller groß – die Schnitzel noch größer – und der Preis sehr klein! Alles ok?
Dr. Michael Wahler
Besondere Termine
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