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Auf gute Nachbarschaft

Vernissage und Preisverleihung – Am Sonntag, den 11. Januar eröffnete Landrat Jens-Marco Scherf die Karikaturen-Ausstellung „Fremde Nachbarn“ im Foyer des Landratsamtes Miltenberg. Wenige Tage nachdem in Paris Menschen wegen ihrer Zeichnungen oder ihres Glaubens ermordet wurden, fanden sich der Karikaturist Maneis Arbab aus dem Iran und die deutschen Kollegen Greser & Lenz wie auch Hauck & Bauer zusammen, um ihre Perspektive auf ein gutes Zusammenleben von Menschen, Religionen und Kulturen zu zeigen. Die Ausstellung ist bis zum 30. Januar im Rahmen der Öffnungszeiten zu besichtigen.

Anlass war die Prämierung des EngelbergGesprächs „Fremde Nachbarn - Heimatvertriebene, Gastarbeiter und Flüchtlinge am Untermain“. Mit dieser Veranstaltung richtete die KAB in Kooperation mit Caritas, Martinusforum und Franziskaner schon Anfang 2014 einen christlich fundierten Blick auf den Umgang mit Flüchtlingen am Untermain. Damals erzählten drei Persönlichkeiten von ihrem auch schwierigen Ankommen in Deutschland. Zugleich erzählten sie mit ihrem heutigen Leben auch davon, dass Flucht und Migration in Deutschland gelingen und zu guter Nachbarschaft führen kann.

Mit der nun eröffneten Ausstellung werden die Geschichten von damals noch mal erweitert. Maneis Arbab zeichnet von seinem Leben im Iran, von seiner Flucht und seinem befremdlichen Leben als Asylbewerber in der Gemeinschaftsunterkunft Würzburg. Dabei betont er, dass für ihn das Ankommen im Regime des Asylverfahrens, ohne Privatsphäre, ohne Kochgelegenheit und unter den Bedingungen der Duldung nie ein Ankommen in Deutschland war. Domkapitular Clemens Bieber weist in seiner Laudatio darauf hin, dass in Arbabs Bildern, auch die ethischen Brüche zwischen jüdisch-christlichem Anspruch und politischer Wirklichkeit aufgezeigt werden.

Das Autorenduo Greser & Lenz würdigt Bieber für ihren kritischen Blick auf die Verwertungsdiskussion von Flüchtlingen in Deutschland. Auch als Vorsitzender des Caritasverbandes in der Diözese Würzburg positioniert er sich gemeinsam mit den Karikaturisten gegen die volkswirtschaftliche Aufrechnung von Kosten und Einnahmen durch Flüchtlinge und die Kategorisierung in gute und schlechte Einwanderer: „Wo bleibt hier der Mensch?“ ist die Frage an die ca. 100 Gäste der Vernissage und an jeden Bürger in Deutschland.

Den Karikaturen von Hauck & Bauer entnimmt er in seiner Laudatio eine Aufforderung zur Entwicklung unserer Gesprächsfähigkeit. Ausgewählte Zeichnungen zeigen die Verschlossenheit und Selbstbeschäftigung in der satten deutschen Gesellschaft. „Es ist ein Weckruf“, so Bieber, „auf dass wir uns auch als fremde Nachbarn einander zuwenden, zuhören und zureden. Nur so kann eine gute Nachbarschaft entstehen.“

Damit unterstreichen diese Karikaturen die Notwendigkeit auch dessen, was der Kooperationskreis Engelberg­Gespräch in den letzten Jahren entwickelt hat: Ein heimatlicher Ort, an dem die sozialethische Vergewisserung in einem offenen Dialog der Bürger stattfinden kann. Das hat auch nach Ansicht der Vorsitzenden des KAB-Bildungswerkes, Frau Rita Metzger, eine besondere Würdigung verdient. Sie übergab gemeinsam mit Domkapitular Clemens Bieber die Auszeichnung „best-practice-2014“ der katholischen Erwachsenenbildung Bayern (keb) und das Preisgeld von 2.000 € für die weitere Bildungsarbeit der KAB im Kreis Miltenberg.

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