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ARBEITNEHMER IN BEDRÄNGNIS - SCHUTZSCHIRM SOLIDARITÄT

Verbunden werden auch die Schwachen mächtig! – „Verbunden werden auch die Schwachen mächtig.“Friedrich von Schiller (1759-1805), dt. Dichter- A r b e i t s h i l f e f ü r K A B – G r u p p e n u n d d i e G e m e i n d e -

SEHEN - URTEILEN - HANDELN:

Unsichere, belastende Situation am Arbeitsplatz bzw. im Betrieb*:
Kündigungen, schlechtes Betriebsklima, Lohndumping, fehlender Betriebsrat, ...
- vor diesen Problemen stehen immer wieder viele Arbeitnehmer, ja ganze Belegschaften. Konfrontiert mit derartigen Situationen sehnen sich viele Menschen nach einem Schutzschirm.

Was hat das mit Ihnen vor Ort zu tun?
Nun, vielleicht kennen Sie solche Betroffenen. Möglicherweise sind sie sogar Mitglieder der KAB.
Und als christliche Arbeitnehmerschaft heißt es Flagge für Arbeitnehmer im Sinne der Kath. Soziallehre zu zeigen. Wir sind aufgerufen, für eine menschenwürdige, gerechte und soziale Gesellschaft solidarisch einzutreten. Dieses Anliegen bezieht sich natürlich auch auf die Menschen, die der KAB oder der Kirche fern stehen.

Was kann man tun, damit diesen Arbeitnehmern geholfen wird?
Mit dieser Frage beschäftigt sich diese Arbeitshilfe.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre!
Für weitere Fragen und Hilfestellungen sprechen Sie uns einfach an.

Eine (KAB-)Gruppe vor Ort kann etwa folgende Hilfestellungen anbieten:
a) ihre Räumlichkeiten, Pfarrheim den Arbeitnehmern anbieten, um auf “neutralem” Gebiet sich über ihre Situation auszutauschen
b) Fachleute für die Belegschaften vermitteln, die mit Rat und Tat zur Seite stehen
c) Bürgerversammlungen abhalten, in denen Verbraucher darüber informiert werden, worauf sie bei ihrer Kaufentscheidung gezielt achten sollen, wenn es um die Belange der Beschäftigten in den ortsansässigen Unternehmen geht
d) Protestaktionen mitorganisieren
e) Bewusstseinsarbeit für mehr Solidarität und soziale Gerechtigkeit innerhalb der Bevölkerung betreiben
f) Kombination wahlweise aus a) bis e), siehe nachstehendes Beispiel und Anlagen (“Anleitung zu Solidaritätsaktionen der KAB-Ortsverbände für Beschäftigte in Bedrängnis”, ...)
h) ...

Eine Möglichkeit, um auf die Angebote, Anliegen und Möglichkeiten der KAB aufmerksam zu machen, ist Arbeitnehmern in Bedrängnis diese oder andere Hilfestellungen durch die KAB vor Ort anzubieten. Ausgehend von den anfangs benannten Stichworten* gilt es zu überlegen, ob es derartige betriebliche Situationen vor Ort gibt. Für die weiteren Überlegungen sollen folgende Leitfragen unterstützen:
1. Welche Betriebe kommen uns in den Sinn? Gibt es aktuelle Beispiele?
2. Wen kennen wir von den Mitarbeitern? Gibt es dort einen Betriebsrat?
3. Können und wollen wir eine solche Hilfestellung anbieten?
4. Für uns ist außerdem noch zu klären ...

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KAB IM GESPRÄCH

„Wenn viele Menschen sich bereits von der Kirche entfernt haben, dann ist das darauf zurückzuführen, dass die Kirche sich zu weit von den Menschen entfernt hat. Eine Kirche aber, die die Erfahrungen der Menschen als ihre eigenen verspürt, die den Schmerz, die Hoffnung, die Angst aller, die sich freuen oder leiden, am eigenen Leib verspürt, diese Kirche wird zum gegenwärtigen Christus – und sie wird wie er erwartet und geliebt. Dafür kommt es auf uns an!“ (Erzbischof Oscar Romero am 3. Dezember 1978)

Alle in einem Boot? Oder: "Jeder ist sich selbst der Nächste?", "Wenn jeder an sich selbst denkt, dann ist an jeden gedacht?" ...

Mit diesen und anderen Schlagworten können wir uns einer Grunderkenntnis der Kath. Sozialethik annähern: Das Zusammenleben von Menschen oder gar menschliche Gemeinschaft ist ohne Solidarität undenkbar.
Solidarität ist ein Bewußtsein wechselseitigen Verbundenseins und Verpflichtetseins.
Ohne Solidarität ist ein gutes Zusammenleben der Menschen weder in der Familie noch in der Gesellschaft, weder im Unternehmen noch in der Wirtschaft, weder im Staat noch in den internationalen Beziehungen verwirklichbar. Sie ist die Fähigkeit und die Bereitschaft des einzelnen, die Würde und die Rechte der Mitmenschen zu akzeptieren und dementsprechend zu handeln. Und so hat das Sozialwort der Kirchen in den 90er Jahren nichts an Aktualität verloren: „Menschen, die sich solidarisch verbunden wissen, erkennen und verfolgen gemeinsame Interessen und verzichten auf eigene Vorteilssuche, wenn diese zu Lasten Dritter oder der Gemeinschaft geht." (116)
Zur Gestaltung, zur Ordnung von Staat und Gesellschaft ist Solidarität unabdingbar. Ohne sie ist ein soziales und gerechtes Gemeinwesen kaum realisierbar.

Solidarität – Schutzschirm für Arbeitnehmer und ihre Familien gestern, heute, morgen!

“Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen.” (Lk 6,31) ...

Doch was heißt Solidarität für uns und die Menschen vor Ort in der Gemeinde?
Wie können wir ganz praktisch, ganz konkret solidarisch gegenüber denjenigen sein, die unsere Unterstützung benötigen?
Was bedeutet Solidarität im Einzelnen für uns mit Blick auf die Herausforderungen der Arbeitswelt?

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Beispiel für eine Veranstaltung, die ausgehend von den Arbeitsplatzverlusten in der Region vor allem für mehr Solidarität unter der Arbeitnehmerschaft und Bevölkerung als ganzes geworben hat:

VERANSTALTUNGSFORM (Spiritualität-Bildung-Begegnung): Solidaritätsgebet (mit thematisch passenden und von der KAB gestalteten Elementen) sowie anschließendem Bildungsangebot mit Begegnung:
Gebetstreffen: Bußakt, freie Fürbitten mit Lichterkerzen entzünden, Predigt (Betriebsseelsorger).
Bildung, Begegnung: zu Beginn Impulsreferat des Diözesansekretärs zum Jahresthema 2010 „Rettungsschirm für Beschäftigte. Arbeitsplätze in Gefahr“, Gruppenarbeit mit verschiedenen inhaltlichen Fragestellungen/Thesen und anschließender Vorstellung der Ergebnisse. Themen/Fragestellungen der Tischgruppen:
1.Hartz IV - Soziale Hängematte oder Leben ohne Würde?
2.Mein Nachbar ist arbeitlos – na und?
3.Weiter so!, Rette sich wer kann!, ... - Arbeitswelt verändern durch christliche Werte
4.Aus den Augen – aus dem Sinn?! Arbeitslose ohne Perspektive
5.Zukünftiges Arbeiten und Leben in Deutschland – Träume der Menschen von heute
Aufgaben der KAB-Gruppe: Begrüßung mit thematischer Einstimmung, Tischmoderation, Vorstellung der Ergebnisse im Plenum, Gottesdienstmitgestaltung, Verabschiedung (evtl. Weiterarbeit mit den Ergebnissen) etc.

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„Vereinte Kraft ist zur Herbeiführung des Erfolges wirksamer als zersplitterte oder geteilte.“
Thomas von Aquin, 1225-1274, Kath. Theologe

 

Weitere Informationen sowie die komplette Arbeitshilfe sind über das KAB-Büro Aschaffenburg erhältlich, Tel. 06021-392140.

Arbeitshilfe-Download:

  • Einleitung
  • Hauptteil ohne Anlagen
  • Solidaritätsaktion - Ablaufschema (Anlage 1)

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