Kein Lohndumping "durch die Hintertür"!
Der AK Frauen des KAB Diözesanverbandes Würzburg e.V. unterstützt den Aufruf des DGB, sich an der Unterschriftenaktion "Karrierechancen für Frauen" zu beteiligen: Zur Zeit laufen Verhandlungen zur Neuordnung der Büroberufe. Die Arbeitgeber versuchen in dem Bereich eine "Schmalspurausbildung" von 2 Jahren einzuführen. Die Folge davon wäre, dass die Vergütung sinkt. Da in diesem Beruf viele Frauen arbeiten, würde die Lohnschere zwischen Männern und Frauen weiter auseinander gehen. Wir bitten euch/Sie, im Rahmen eurer/Ihrer Möglichkeiten, sich an der Unterschriftensammlung zu beteiligen um ein Lohndumping "durch die Hintertüre" zu verhindern.
Bitte die Bögen bis zum 19.03.2010 an angegebene Adresse schicken, da am Equal Pay Day die Zahlen veröffentlicht werden.
Der Text des Aufrufes
(Träger: DGB, IG BAU, IG Metall, NGG, Transnet, ver.di, GdP, GEW, IG BCE)
Karrierechancen für Frauen sichern, für eine qualifizierte Ausbildung
Die Unterzeichnenden – Ausbildungspersonal, Betriebsräte sowie Jugend- und Auszubildendenvertreter/innen – sprechen sich für eine dreijährige, moderne und zukunftsfähige Berufsausbildung im Bürobereich aus. Kurzausbildungen, wie sie von Teilen der Arbeitgeber gefordert werden, führen in eine berufliche Sackgasse und erhöhen das Risiko von Arbeitslosigkeit. Bei den Büroberufen wären davon überwiegend Frauen betroffen. Von den knapp 100.000 jungen Menschen, die derzeit die Berufe „Kaufleute für Bürokommunikation“, „Fachangestellte für Bürokommunikation“ und „Bürokaufleute“ erlernen, sind rund 75 Prozent Frauen. Wir fordern deshalb die Bundesregierung auf, die Benachteiligung von Frauen durch Schmalspurausbildung zu verhindern!
Mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, darf nicht nur in Sonntagsreden gefordert werden. Es muss sich auch in der konkreten Politik abbilden. Eine qualifizierte Berufsausbildung legt den Grundstein für eine erfolgreiche berufliche Karriere. Deshalb erwarten wir von den Bundesministerien für Wirtschaft und Technologie sowie für Bildung und Forschung im Ergebnis der Neuordnung der drei Büroberufe ausschließlich einen mindestens dreijährigen Beruf zu schaffen!
Einfache Tätigkeiten in Büros nehmen immer weiter ab. Bereits heute sind fast 50 Prozent der Bürohilfskräfte arbeitslos. Dagegen liegt die Arbeitslosenquote der qualifizierten Fachkräfte unter 10 Prozent. Die technologischen Entwicklungen und die damit einhergehenden organisatorischen Veränderungen seit der letzten Neuordnung der Büroberufe sind immens. Vernetzte PCs und Office-Anwendungen gehören zu jedem Büroarbeitsplatz. Die Unternehmensprozesse werden mit Unterstützung komplexer, integrierter ITSysteme gesteuert. Internet und Intranet ermöglichen einen unmittelbaren Zugang zu Wissen. Routinearbeiten finden zunehmend automatisiert statt. Die neuen Aufgaben im Büro erfordern ganzheitliches und selbständiges Handeln, unternehmerisches Denken sowie das Arbeiten in Teams oder Projekten. Bei zunehmend globaleren Geschäftsbeziehungen ist die Fremdsprachenkompetenz unerlässlich. Wir erwarten von der Politik, dass sie auch schwächeren Jugendlichen Wege eröffnet, einen qualifizierten Berufsabschluss zu erwerben. Pseudoberufe für den Niedriglohnsektor auf Anlernniveau lehnen wir ab!
Fördern statt Ausgrenzen!
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