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Nachhaltig leben und arbeiten

14. Bundesverbandstag der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung tagt in Würzburg – Früherer Bundesumweltminister Klaus Töpfer Festredner

Würzburg (POW) Auf Nachhaltigkeit setzt die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) bei ihrem 14. Bundesverbandstag vom 1. bis 3. Oktober in Würzburg. „Fair teilen statt sozial spalten – nachhaltig leben und arbeiten“ lautet der Titel des Leitantrags, den die 250 Delegierten verabschieden wollen. Festredner ist der frühere Bundesumweltminister und UNEP-Generaldirektor Professor Dr. Klaus Töpfer, der dieses Thema am 3. Oktober aufgreifen wird. Der KAB gehören bundesweit rund 140.000 Mitglieder in 2500 Gruppen an.

Im dem zu verabschiedenden Leitantrag fordert die KAB unter anderem eine weiterhin aktive Beschäftigungspolitik, einen gesetzlichen Mindestlohn sowie eine stabile Absicherung bei Rente und Krankenversicherung. Der Staat solle sich dazu bekennen, entsprechende Rahmenbedingungen zu setzen, sagte KAB-Bundesvorsitzender Georg Hupfauer bei einer Pressekonferenz am Dienstag, 27. September, im Kilianshaus in Würzburg. Wichtig seien der KAB außerdem die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, aber auch von Beruf und Pflege. Außerdem erneuere der Verband eine bereits vor über 20 Jahren gestellte Forderung nach einer Energiewende. „Das Solarzeitalter soll wirklich kommen.“ Die KAB stehe für eine Gesellschaft, in der Solidarität der Kitt sei und nicht das Motto gelte: „Jeder ist seines Glückes Schmied“, betonte Hupfauer.

Vor allem mit Blick auf die C-Parteien forderte der KAB-Bundesvorsitzende eine stärkere Öffnung für die Forderungen des katholischen Verbands. Die KAB sei kein Lobbyistenverband, sondern suche das Gespräch mit den Politikern, um deutlich zu machen, wie die Menschen vor Ort denken. Vom Bundesverbandstag in Würzburg solle die Botschaft ausgehen, dass die KAB soziales Leben und ein Eintreten für die Natur nachhaltig miteinander verbinden wolle. Vieles sei in den vergangenen Jahrzehnten für die Arbeiter verbessert worden, aber die Natur sei auf der Strecke geblieben. Deshalb gelte jetzt das besondere Augenmerk der Schöpfung nach der Devise: „Macht die Erde länger nutzbar für alle.“ Papst Benedikt XVI. habe mit seiner Rede im Deutschen Bundestag den ökologischen Aufbruch gewürdigt und stärke somit auch die Initiative der KAB.

Außerdem will die KAB bei dem Bundesverbandstag mit einem „Zukunftsantrag“ neue Wege gehen, um ihr Auftreten in Politik und Gesellschaft zu verbessern. So plane die KAB, künftig verstärkt inhaltliche und politische Fragen als Kampagne in die Gesellschaft tragen, um eine stärkere Aufmerksamkeit zu erzielen. Künftig wolle man auch Menschen gewinnen, die punktuell mit der KAB zusammen arbeiteten. „Von den bisherigen KAB-Treffen in Würzburg gingen stets Impulse aus, den Verband zu verändern“, sagte Hupfauer. KAB-Bundespräses Albin Krämer verwies auf das internationale Engagement der KAB. Die soziale Frage ende nicht an Landesgrenzen. „Die Menschen dürfen heute nicht von der Macht des Geldes erdrückt werden“, mahnte Krämer.

Beim Bundesverbandstag in Würzburg stehen darüber hinaus Wahlen zum Bundesvorstand auf dem Programm. Zur Wahl stehen für das Amt der beiden Bundesvorsitzenden die Würzburger Diözesansekretärin Sabine Schiedermair und der amtierende Bundesvorsitzende Georg Hupfauer. Für das Amt des Bundespräses und damit als Amtsnachfolger des Würzburger Diözesanpriesters Albin Krämer bewerben sich der ehemalige Landespräses der Landesarbeitsgemeinschaft der KAB Bayern, Franz Schollerer, und der Trierer Diözesanpräses der KAB, Johannes Stein. Krämer kehrt Anfang 2012 als Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft der Frankenapostel nach Zellingen ins Bistum Würzburg zurück.

Vor 40 Jahren hatte sich der Bundesverband der KAB in Würzburg gegründet. Damals hatte der lateinamerikanische Befreiungstheologe Helder Camara vor über 10.000 Zuhörern auf dem Würzburger Residenzplatz die Folgen des ungezügelten Kapitalismus aufgezeigt. Zu den KAB-Erfolgen in den vergangenen vier Jahrzehnten zählt beispielsweise die Anerkennung von Kindererziehungszeiten für Mütter in der Rente. Derzeit kämpft die KAB mit anderen kirchlichen Verbänden für eine solidarische Alterssicherung.

(3911/0982; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet

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