Skip to main content

Kurze Freude, lange Reue?

Kamingespräch zum Thema Teilzeitarbeit – Zum Auftakt ihrer diesjährigen Kampagne lud das Würzburger Equal-Pay-Bündnis zum parteiübergreifenden Kamingespräch ins Kilianeum und Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake, viele Stadtratskandidatinnen und ein –kandidat folgten der Einladung. Christel Riedel von der Bundesgeschäftsstelle Entgeltgleichheit erklärte das Schwerpunktthema 2014: „Erwerbsunterbrechungen, Minijobs und Teilzeit sind wesentliche Gründe für den eklatanten Entgeltunterschied zwischen Männern und Frauen“.

Um zu verdeutlichen, welche Folgen diese – kurzfristig betrachtet oft gewünschten und hilfreichen Erwerbsformen – langfristig haben, war Dr. Christina Boll, Forschungsdirektorin am Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut zum Vortrag eingeladen.
Im Fokus stand der Vergleich der Einkommens- und Rentenunterschiede, also der Pay-Gap und Pension-Gap zwischen Frauen in Vollzeit ohne Unterbrechungen und Frauen mit Unterbrechungen und Teilzeitphasen. Nicht nur die fehlende geleistete Arbeitszeit schlägt sich da monetär zu Buche: geringere Weiterbildungschancen, Verlust des sogenannten Humankapitals und gesunkene Wertschätzungen können nicht mehr wettgemacht werden.
Studien zeigen zudem, dass Teilzeit und insbesondere die geringfügige Beschäftigung einen Klebeeffekt haben: meist verharren Frauen darin, auch wenn die Kinder größer sind – im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern.
Ein Aspekt, der häufig vernachlässigt wird, ist der der unfreiwilligen Teilzeit. Hiervon berichtete in der anschließenden Diskussion Susanne Neubauer, verdi-Gewerkschaftssekretärin: „Im Gesundheitsbereich und Handel arbeitet der Großteil der Frauen in Teilzeit und geringfügiger Beschäftigung. Viele Arbeitgeber kennen den Wunsch nach einer Vollzeitbeschäftigung und sind sehr kreativ darin, sich dies zu Nutze zu machen.“
„Das, was wir heute gesellschaftlich vorfinden, entspricht den Wünschen vorheriger Generationen. Und am oberen Rand ist bereits vieles im Fluss,“ so Christina Boll. Dies bestätigten auch die jüngeren Gäste. „In Würzburg haben sich die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder vom ersten Lebensjahr bis zur Einschulung gravierend verbessert. Problematisch für das Berufsleben wird es wieder – genau wie in den Statistiken für Westdeutschland zu ersehen – mit Beginn der Grundschulzeit, so Stephanie Böhm von der Akademie Frankenwarte, die die Diskussionsrunde moderierte.
Und welche Wünsche haben Männer? Ein junger Student erklärte, dass ein Rollenwandel überfällig, aber auch schon längst in Gang gekommen sei. „Und was bedeutet dies alles für Kinder?“ Die Bedürfnisse von Kindern nicht außer Acht zu lassen, liegt gerade auch Evelyn Bausch von der KAB und EPD-Bündnispartnerin, am Herzen. Neben persönlichen Erfahrungen von Gästen gaben hierüber auch Studien Aufschluss: Geht es den Eltern gut, dann auch den Kindern – ließe sich dies verkürzt auf den Punkt bringen.
Wahlfreiheit und vielfältige Angebote sind nötig, um persönlichen Wünschen und ökonomischen Bedingungen gerecht zu werden. Und hierbei ist unsere Gesellschaft als Ganzes und die Politik gefragt: „Gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen können gestaltet werden. Wir müssen noch viel stärker mobilisieren, damit der Wandel voran schreitet“, so die Landkreis-Gleichstellungsbeauftrage Gabriele Rottmann-Heidenreich.
Im Landratsamt findet am 2. April auch schon die nächste EPD-Veranstaltung statt zum Thema: Minijob für Mama – Karriere für Papa? Neue Wege der Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern“ (Anmeldung und Infos bei: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)

(Stephanie Böhm)

Bildungsreferent/in gesucht

Die Diözese Würzburg sucht zum 01.06.2025 für die Dienststelle Katholische Arbeitnehmerbewegung KAB mit Dienstsitz in Würzburg eine/n Bildungsreferent/in (m/w/d)(39 Wochenstunden, befristet für 12 ...

Equal Pay Day am 7. März 2025

Der Equal Pay Day markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der laut Statistischem Bundesamt in Deutschland aktuell 18 Prozent beträgt. Umgerechnet ergeben sich daraus 66 ...

Wie umgehen mit Angst und Wut?

Über 100 Menschen aus Aschaffenburg und Umgebung tauschten sich im Martinushaus darüber aus, was sie nach dem Messerangriff im Schöntal umtreibt. Das Attentat in München am selben Tag gab der ...

Digitale Kleinstsupermärkte hebeln den Sonntagsschutz aus

KAB-Kritik am Bayerischen Ladenschlussgesetz - Pressemitteilung der KAB Landesarbeitsgemeinschaft Bayern e.V. München/Waldmünchen, 12.02.2025. Im Rahmen einer Verbändeanhörung hat die KAB Bayern ...

Massenentlassungen bei Kaufland - KAB solidarisch

Die KAB steht hinter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kaufland-Lagers in Donnersdorf Die Verantwortlichen der KAB Reckendorf sammelten Unterschriften ...

Die Uhr tickt für DEMOKRATIE

Mehrere hundert Menschen versammelten sich am Sonntag 26. Januar auf dem Marktplatz in Schweinfurt setzten ein Zeichen für Demokratie ...